Zwei Bücher: Erschienen in  September/Oktober 2022

Die Neuentdeckung der Welt – Wie Genies die Wissenschaften aus ihren tiefsten Krisen in die Moderne führten

Bahnbrechende Erkenntnisse, tiefe Krisen, revolutionäre Entdeckungen, Widerlegung von bis dato unverrückbaren Glaubenssätzen – die Jahre zwischen 1870 und 1950 sind geprägt durch wissenschaftliche Errungenschaften zahlreicher Genies und junger Vordenker, die das Verständnis von der Welt, von Raum, Zeit und Unendlichkeit, von Leben, Menschheit, Logik und Berechenbarkeit nahezu über Nacht aushebelten. Einige von ihnen, wie Georg Cantor oder Ludwig Boltzmann, aber auch Albert Einstein und Kurt Gödel. sind darüber fast verrückt geworden.

Lars Jaeger erzählt, wie eng in diesen 80 Jahren Genialität, Intuition und Krise beieinanderlagen. Ein Inferno an geistigen Revolutionen, die unser heutiges Leben und Denken prägen. Dies geht weit über die Physik mit ihrer Quantentheorie und Relativitätstheorie hinaus, deren Revolutionen am häufigsten dargestellt werden, sondern betrifft auch die Biologie (Evolutionstheorie und Genetik), die Chemie (Molekularstrukturen), die Psychologie (das Unbewusste) und andere wissenschaftliche Disziplinen. Spannende Anekdoten aus dem Leben bekannter Wissenschaftler illustrieren, wie sich ein neues Denken zuerst in den Köpfen der Genies dieser Zeit implementierte, und dann die „Kraft der intuitiven Genialität“ dieser Wegbereiter bis heute die Grundlage des modernen wissenschaftlichen Denkens und technologischem Fortschritt, und damit wohl auch die Entwicklung der Menschheit insgesamt, bildete.

Informativ, unterhaltsam und spannend wie ein Wissenschaftskrimi erzählt Lars Jaeger, wie eng die Entstehung der modernen Wissenschaften von Physik und Mathematik über die Chemie bis hin zur Biologie und Psychologie mit existenziellen Krisen ihrer Entdecker und Entwickler verknüpft ist.

ISBN: 978-3-662-65386-9


Emmy Noether – Ihr steiniger Weg an die Weltspitze der Mathematik

Sie hat einen messerscharfen Verstand, ringt zeitlebens um Anerkennung und lässt sich nicht beirren: Emmy Noether (1882-1935), die wohl bedeutendste Mathematikerin überhaupt, ist stark genug, nie zu tun, was die Gesellschaft von einer Frau erwartet. So manchem Widerstand zum Trotz gelingt es ihr, sich mit bahnbrechenden Arbeiten an die Spitze ihrer Disziplin zu kämpfen.

In Erlangen wächst Emmy in einer liberal-jüdischen Familie auf. Nach ihrem Examen zur Sprachenlehrerin nimmt sie mit Sondererlaubnis ein Mathematikstudium auf, promoviert und tritt dank glänzender Leistungen aus dem Schatten ihres Vaters, eines bekannten Mathematikers. 1915 folgt Emmy Noether einem Ruf nach Göttingen, wirkt hier neben den Koryphäen ihres Fachs, doch ohne Gehalt und akademische Position – weil sie eine Frau ist. Mit dem bis heute gültigen Noether-Theorem revolutioniert sie das mathematische Denken in der Physik, wird dann zur Pionierin der modernen Algebra. Hochbegabte Studenten aus aller Welt scharen sich um die ausserordentliche Professorin, die inzwischen internationales Ansehen geniesst. 1933 wird sie, da Jüdin, der Universität verwiesen. Sie emigriert in die USA, lehrt in Pennsylvania, in der Nähe Albert Einsteins, der die brillante Denkerin überaus schätzt. Das Schicksal schlägt zu, als sie sich einer Krebsoperation unterziehen muss …

ISBN: 978-3-87800-161-4

7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hallo Herr Jaeger,
    ich denke, dass auf der Seite 26 Ihres Buches die Definitionen der Vollständigkeit und Konsistenz durcheinandergeraten sind. Bitte vergleichen Sie dazu den Fließtext mit dem eingerückten kursiv gedruckten Zitat.

    Mit freundlichen Grüßen M. Weber

    Antworten
    • Hallo Herr Weber

      Vielen Dank für den Hinweis. Das ist in der Tat ein kleiner Flüchtigkeitsfehler (den man da einfach nicht mehr findet in zig Reviews). Die Version im Zitat ist dann aber korrekt.
      Beste Grüsse

      Lars Jaeger

      Antworten
  • Hallo Herr Jaeger,
    ich habe auch noch eine Anmerkung zu den Seiten 119/120 Ihres interessanten Buchs. Dort schreiben Sie, die Starke Wechselwirkung sei umgekehrt proportional zur Entfernung der Quarks. Das stimmt so nicht. Die Wechselwirkung/Kraft steigt proportional mit der Entfernung. Im nächsten Satz beschreiben Sie diese asymptotische Freiheit wieder korrekt.

    Mit freundlichen Grüßen M. Weber

    Antworten
    • Hallo Herr Weber

      Ja, sie haben natürlich recht. Zuweilen ist es nicht so leicht, die Fehler alle aus dem Manuskript zu holen, wenn man es zu oft liest. Aber es ist natürlich klar, dass die Kräfte unter den Quarks proportional zur Entfernung sind (also umgekehrt wie in der Elektrizität und der Gravitation).

      Vielen Dank für den Hinweis und beste Grüsse

      Lars Jaeger

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  • Michael Weber
    Januar 2, 2023 9:05 pm

    Hallo Herr Jaeger,
    ich habe eine Verständnisfrage zur Seite 180. Sie schreiben dort über die Bahn des Mondes. Dass eine Berechnung allein nach den Regeln der Newtonschen Gesetze nur eine Näherung ist, leuchtet ein. Bei den gegebenen Größenordnungen ist es notwendig relativistisch zu rechnen.
    Mir ist allerdings nicht klar, wie die Quantenfeldtheorie in die Rechnung eingeht. Könnten Sie das kurz erläutern oder eine Quelle angeben, wo ich das nachlesen kann?

    Mit Dank und freundlichen Grüßen M. Weber

    Antworten
    • Hallo Herr Weber

      Vielen Dank. Sie lesen sehr genau und entdecken leider einen weiteren Fehler. Das soll natürlich ART sein, nicht QFT. Sorry noch einmal.

      Beste Grüsse
      Lars Jaeger

      Antworten
  • Michael Weber
    Januar 6, 2023 11:22 am

    Hallo Herr Jaeger,
    ich habe Ihr Buch zu Ende gelesen, Sie bleiben also nun von weiteren Anmerkungen verschont. Eine letzte habe ich zur Seite 241. Dort schreiben Sie: „Die möglichen Lösungen für diese quadratische Gleichung ….“.
    Die Nennung der Gleichung (ax² +bx +c = 0) würde der Lesbarkeit nützen und war vermutlich auch beabsichtigt.

    Mit freundlichen Grüßen M. Weber

    Antworten

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